Zufriedenheit – es liegt an dir!

Vorweg: Ich bin keine Psychologin und habe hier auch keine Ausbildung, sowie kein Gewerbe. Ich schreibe in diesem Blogbeitrag von meinen persönlichen Erfahrungen, und hoffe damit vielleicht jemandem eine andere Perspektive zu eröffnen. Solltest du psychische Probleme haben, wende dich unbedingt an einen Spezialisten.

Ich habe 2016 in einem alten Blogbeitrag mal davon erzählt, dass ich viele Freunde – und auch fremde Menschen auf der Straße – gefragt habe: „Was macht dich glücklich?“. Fremde Leute auf der Straße sowas zu fragen hat mich ein bisschen Überwindung gekostet, das weiß ich noch genau. Damals habe ich dann geschrieben:

„Die erste Person die ich gefragt hab‘, war ein Mädl, das mir entgegengekommen ist. Erst hat es ein bisschen verduzt mit „Das schöne Wetter, die Sonne“, geantwortet, dann hat es selbst gelächelt.“

Ich denke meine Antwort heute wäre: „Zufrieden sein“. Und zwar mit meinem Leben, mit meiner Arbeit, ich möchte Menschen um mich herum haben, die mir gut tun und denen auch ich etwas zurück geben kann. Es soll also mindestens so bleiben, wie es jetzt ist. …warum erzähle ich das eigentlich? Diesen Samstag bin ich in der U-Bahn gestanden und habe realisiert: Das – also Wien – war früher jeden Tag mein Alltag. Ich war in diesem Moment unfassbar glücklich darüber, dass das jetzt anders ist.  In der Zeit, in der ich Glücksmomente gesammelt habe, habe ich das erste Mal darüber nachgedacht, was mich selbst glücklich macht, was mich nicht glücklich macht – und habe dann auch mein Leben umgekrempelt. Das war ein Prozess, der sich über viele Jahre gezogen hat.

Langfristig zufrieden sein erfordert auch Maßnahmen auf lange Sicht:

Wenn du diese ganze „Glücklich-sein Materie“ betrachest, und dabei also ein paar ganz große Schritte zurück machst, schau‘ dir mal an, womit du in deinem Leben zufrieden bist, und womit nicht. Vor allem: Wie kannst du ändern, was du nicht so lassen willst, wie es ist. Setze Aktionen! Von allein wird nichts anders werden. Mir hilft es, immer wieder mal allein weit weg von allem zu sein. Aus der Distanz fällt es mir viel leichter, eine Meta-Ebene einzunehmen. Vor allem aber merke ich immer wieder, worauf ich mich freue und wohin ich gerne zurückkehre. Dazu brauche ich Distanz und muss alleine sein. Vor allem in Lockdown Zeiten hatte ich das Gefühl, dass das Zuhause bleiben genau diesen Effekt gehabt hat. Viele Menschen in meiner unmittelbaren Umgebung haben sehr einschneidende Entscheidungen getroffen. Dies war eine der guten Seiten an der Corona-Zeit. Wir sind in dieser Beziehung sehr mutig geworden. Imme wieder mal zu diesem Mindest zurück zu kehren ist wichtig. 

Sunk coast fallacy:

Jetzt muss ich mich zu diesem Thema aber noch mit fremden Federn schmücken: James Smith, ein großartiger Autor hat in seinem Bücher „Not a Diet Book“ und „Not a Life Coach“ über die „sunk coast fallacy“ geschrieben. Auf Deutsch sind dies versunkene Kosten, also Kosten die bereits „bezahlt“ wurden – hierbei kann es sich aber zum Beispiel auch um Zeit handeln – und mit keiner Handlung wieder zurückgewonnen werden können. Dabei geht es darum, dass es Menschen sehr schwerfällt, etwas loszulassen, weil sie bereits viel Zeit oder Geld in eine Sache investiert haben:

„You must only make judgements based on where you are at now, not where you were at previously and not where you might be. This is living in the present. The past no longer exists and it’s time you came to terms with that reality. What has happened occured when the rock we live on was in a different part in the universe, and it will never revisit that location. To believe otherwise is naive.“*

Vor allem weil unsere Zeit auf auf diesem Felsen begerenz ist, müssen wir sie doch auskosten, findest du nicht? 

Also: Nimm‘ dir mal eine Auszeit und reflektiere! Und vor allem überleg selbst: Was macht DICH glücklich?

*James Smit, NOT A LIVE COACH, Seite 44, HarperCollinsPublishers