Chanten – Mehr als nur Om.
Meine Yoga-Stunden beginnen und enden für gewöhnlich mit dem „Om“, dem Chaoten. Das Chancen ist am Anfang schnell sehr befremdlich und eigenartig. Das ist auch nachvollziehbar, denn für viele neue Yogis- und Yogins bracht es ein wenig Mut dazu. Doch bislang haben so gut wie alle TeilnehmerInnen mitgemacht. …und vermutlich auch die Effekte des Chanten für sich entdecken können.
Chanten ist ein wesentlicher Bestandteil vieler Yogatraditionen, dessen Wirkung inzwischen sowohl kulturell als auch wissenschaftlich intensiv erforscht wird. Im Fokus stehen dabei die positiven Einflüsse auf Geist, Körper und soziale Aspekte – weit über den individuell-persönlichen Rahmen hinaus.
Lass‘ uns heute mal genauer hinschauen, was uns das Chanten eigentlich bringt.
Was passiert beim Chanten im Körper?
Das Chanten – speziell von OM – aktiviert das parasympathische Nervensystem, verlangsamt Atmung und Herzschlag, senkt den Blutdruck und fördert die Ausschüttung von Glückshormonen wie Dopamin, Serotonin und Oxytocin. Dies führt zu einem Zustand tiefer Entspannung, innerer Ruhe und erhöhter Stressresistenz. Studien zeigen außerdem, dass OM-Chanten Alphawellen im Gehirn stärkt, was für Konzentration und meditative Zustände bedeutsam ist.
Praktische Umsetzung im Yoga-Alltag
Das Chanten kann flexibel in verschiedene Yoga-Elemente eingebunden werden:
Empfohlen wird ein bewusstes, langsames Chanten, idealerweise mit geschlossenen Augen und einer Fokussierung auf Klang und Vibrationen im Körper.
Gemeinsame Wirkung: Gemeinschaft und Synchronisation
Ob beim Chanten oder beim Mitsingen von Liedern – beide Formen fördern das Gefühl von Zusammengehörigkeit und stärken soziale Bindungen. Studien belegen, dass gemeinsames Singen synchrone Bewegung und vokalen Ausdruck erzeugt, wodurch sich Gruppen besser miteinander verbunden fühlen. Diese Synchronisation erfüllt ein grundlegendes Bedürfnis nach geteilten Emotionen und Erfahrungen und fördert Hilfsbereitschaft sowie Empathie.
Chanten und das Mitsingen von Liedern stehen also in einem engen Zusammenhang – beide Praktiken nutzen die Kraft der Stimme, um Verbindung, Gemeinschaft und positive Emotionen zu schaffen. Während Chanten häufig als meditatives, repetitives Singen von Mantras oder einfachen Melodien beschrieben wird, liegt der Fokus beim Mitsingen von Liedern eher auf Melodie, Text und musikalischer Gestaltung.
Take-Home Messsage
Chanten im Yoga bietet – unabhängig vom individuellen Glaube – einen wirkungsvollen Zugang zu mehr Ruhe, Ausgeglichenheit und Vitalität. Es verbindet Meditation, Atem und Stimme zu einer ganzheitlichen Praxis, die von aktuellen wissenschaftlichen Studien bestätigt und als wichtige Ressource für mentale und körperliche Gesundheit hervorgehoben wird.
Der Zusammenhang zwischen Chanten und Mitsingen von Liedern liegt vor allem in der Fähigkeit, Menschen miteinander zu verbinden, Stress abzubauen und soziale sowie emotionale Ressourcen zu stärken. Beide Formen sind niedrigschwellige Wege, Musik als Quelle für Lebensfreude und Gemeinschaft zu erleben – egal ob spirituell, meditativ oder einfach aus Spaß am gemeinsamen Singen
